CO₂-Bilanz erstellen: So gelingt der Einstieg – und worauf Sie achten sollten, damit die Bilanz mehr wird als nur ein Zahlenwerk.
Viele Unternehmen stehen an einem ähnlichen Punkt: Die Entscheidung ist gefallen, die CO₂-Bilanz soll kommen, aber wie genau geht man das Ganze an? Welche Daten braucht es? Wer ist zuständig? Und wie lässt sich der Aufwand realistisch einschätzen?
Die gute Nachricht: Mit einem klaren Prozess, sinnvollen Abgrenzungen und pragmatischem Vorgehen wird aus dem abstrakten Thema CO₂-Bilanz ein handfestes Steuerungstool. Und genau das zeigen wir in diesem Artikel: Schritt für Schritt – mit Blick auf typische Stolpersteine und konkrete Empfehlungen aus der Praxis.
Übersicht
Gut vorbereitet ist halb bilanziert:
Was Sie vorab klären sollten
Wer eine fundierte CO₂-Bilanz aufsetzen will, sollte sich vor der ersten Zahl Gedanken über das methodische Fundament machen.
Drei Fragen helfen beim Einstieg:
01
Ziel
Was ist das Ziel der Bilanz?
Geht es um interne Transparenz, um CSRD-konformes Reporting oder ist die Bilanz Teil einer übergreifenden Klimastrategie? Die Antwort beeinflusst Tiefe und Umfang.
02
Systemgrenzen
Welche Systemgrenzen gelten?
Welche Standorte, Gesellschaften, Prozesse und Zeiträume sollen einbezogen werden? Auch die Frage nach der Bilanzierungsmethode („Operational Control“ vs. „Equity Share“) sollte frühzeitig geklärt sein.
03
Zuständigkeiten & Methoden
Wer ist im Unternehmen zuständig und was braucht es an methodischer Basis?
Ein festes Projektteam, zentrale Schnittstellen (z.B. Einkauf, Controlling, Facility Management) und die Auswahl eines anerkannten Standards wie GHG Protocol oder ISO 14064 bilden das Rückgrat des Projekts.
Tipp: Ein gemeinsamer Kick-off mit allen Beteiligten schafft Klarheit über Ziele, Vorgehen, Rollen und Zeitplan und vermeidet spätere Reibungsverluste.
CO₂-Bilanz erstellen
In vier Schritten zur CO₂-Bilanz
Typische Stolpersteine – und wie Sie sie vermeiden
Oft liegen relevante Daten über mehrere Systeme oder Standorte verteilt.
Was hilft: Frühzeitiger Überblick per Datenworkshop + Einbindung zentraler Stellen.
Wenn niemand verantwortlich ist, passiert oft zu wenig oder zu spät.
Was hilft: Projektteam mit klar definierten Rollen und regelmäßigen Abstimmungen.
Das klingt nach einem Detail, kann aber große Auswirkungen haben.
Was hilft: Verlässliche Quellen nutzen, z.B. ProBas (UBA), DEFRA oder GEMIS – und alles dokumentieren.
Zu eng gedacht? Wichtige Emissionen fehlen. Zu weit gedacht? Chaos.
Was hilft: Orientierung am GHG-Standard, ggf. ergänzt durch eine Wesentlichkeitsanalyse zu Scope 3.
„Das machen wir nebenbei“ funktioniert in der Regel nicht.
Was hilft: Realistische Planung, Iterationsspielraum und bei Bedarf externe Unterstützung.
Fazit: Der Aufwand lohnt sich – wenn er gut gesteuert wird.
Eine CO₂-Bilanz ist keine reine Pflichterfüllung, sondern ein strategisches Werkzeug. Sie macht sichtbar, wo das Unternehmen steht, zeigt, wo Veränderung nötig ist, und ermöglicht datenbasierte Entscheidungen.
Je besser das methodische Fundament, desto höher die Wirkung.
Und je klarer der Weg, desto größer die Akzeptanz im Unternehmen.
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