„Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.” Das sagte einst der deutsche Dichter Christian Morgenstern. Das bedeutet, dass ohne ein konkretes Ziel auch nicht die richtigen Aufgaben zur Zielerreichung angefangen werden können. Doch woher weiß man, welche Aufgaben zur Erreichung der Vision beitragen und wie entsteht überhaupt eine Vision?

Die Vision als Basis für die Zielformulierung

Die Vision beschreibt ein inspirierendes Leitbild oder einen Wunsch-Zustand in der Zukunft und gibt somit die grundsätzliche Richtung vor, in die sich ein Produkt, Team oder ein ganzes Unternehmen entwickeln möchte. Die Vision sollte nicht nur fachlich korrekt sein, sondern die Mitarbeiter auch auf emotionaler Ebene berühren. Somit unterstützt sie, die Ziele konsequent an diesem Zustand auszurichten und zu fokussieren. In diesem Artikel beziehen wir uns auf die Erarbeitung einer Produktvision. Wenngleich die Methoden für die Erarbeitung einer Team- oder Unternehmensvision ähnlich sein können, sind dabei jedoch etwas andere Rahmenbedingungen und Komplexitäten zu berücksichtigen.

Im Kontext eines Produktes ist die Vision besonders relevant, wenn es darum geht Anforderungen zu definieren. Ohne eine bestehende Produktvision ist unklar, wohin sich das Produkt (weiter-)entwickeln soll und bestimmte Anforderungen werden womöglich falsch priorisiert oder erst gar nicht im Team aufgenommen und bearbeitet.

Ein guter Startpunkt für die Entwicklung einer Vision ist zunächst die Durchführung eines Kick-off-Workshops, für den die Teilnehmer sorgfältig ausgewählt werden. Neben Mitarbeitern können auch Stakeholder oder strategische Partner involviert werden.

In 3 Schritten zur Produktvision

Den Kunden verstehen

Bei der Erarbeitung der Produktvision sollte immer wieder auf die Zielgruppe, z.B. Kunden oder Mitarbeiter eingegangen werden. Dies gelingt zum Beispiel mit Personas, die imaginäre, aber typische Nutzer bzw. Kunden des Produkts darstellen und dafür sorgen, den Fokus zu behalten, wie ein wirklich benötigtes Produkt aussehen muss. Es werden dabei die Bedürfnisse, Ansichten, Ziele oder auch Schmerzpunkte der Personas notiert.

Die Erkenntnisse festhalten

Im Rahmen des Workshops sollte die Produktvision immer gemeinsam mit dem gesamten Team bzw. den wichtigsten Stakeholdern entwickelt werden. Mit einem Produkt-Visionsboard lässt sich ein gemeinsames Verständnis zur Vision gut abbilden, indem Fragen geklärt werden, wie: Wer ist meine Zielgruppe? Welche Wünsche, Bedürfnisse und ggf. auch welchen Einfluss hat die Zielgruppe? Währenddessen können erste Keywords festgehalten werden, die in Bezug auf das Produkt einen hohen Stellenwert einnehmen und sich in der Vision wiederfinden sollen.

Die Vision formulieren

Mit diesen Keywords kann jeder Teilnehmer eine oder mehrere Visionen formulieren. Im Anschluss werden diese Formuliereungen allen Teilnehmern vorgestellt und können diskutiert werden. Entscheidend ist hierbei ausreichend Zeit einzuplanen, um die einzelnen Entwürfe zu durchdenken und im Idealfall weiterzuentwickeln oder miteinander zu kombinieren. Am Ende kann die fertige Vision in einem (Schau-)Bild dargestellt werden, um das gemeinsame Verständnis der zukünftigen Ausrichtung zu visualisieren.

Weiteres Vorgehen nach Fertigstellung der Produktvision

Gerade für ein neues Produkt ist vor dessen Umsetzung entscheidend, ob es überhaupt das potenzielle Problem der Nutzer bzw. Kunden löst. Dies sollte nach Fertigstellung der Produktvision validiert werden, indem zum Beispiel Interviews mit der Zielgruppe durchgeführt oder typische Nutzer in produktrelevanten Situationen genau beobachtet werden. Mit Hilfe dieser Daten kann die Produktvision oder auch das Produkt-Visionsboard überprüft und bei Bedarf angepasst werden.

Nach Abschluss der Vision wird diese an die Stakeholder, das Team und alle anderen involvierten Personen kommuniziert. Damit ist die Visionsentwicklung des Produktes abgeschlossen, welche als Basis für die Ziele auf operativer Ebene angesehen werden kann. Im folgenden sollten die kurz-, mittel und langfristigen Vorhaben zur Erfüllung der Vision konkret beschrieben und klar formuliert werden. Grundlage für eine erfolgreiche Zielformulierung ist die Methode “SMART”, in dem die Beschreibung nach den Kritierien: spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert erfolgt.

Die erarbeitete Vision und die darauf aufbauenden klaren Ziele helfen, das Produkt in Zukunft in die gewünschte Richtung zu steuern.

Gerne unterstützen wir Sie mit unserer langjährigen Expertise bei der Konzeption und Durchführung eines Workshops als Ausgangspunkt für die Visionserstellung. Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen.

Visionsboard-Vorlage

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