Mit den geplanten Änderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird sich die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen voraussichtlich deutlich reduzieren. Während ursprünglich rund 49.000 Unternehmen unter die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung fallen sollten, sind es nach dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission nur noch etwa 8.000. Viele Unternehmen, die sich bereits mit der CSRD auseinandergesetzt haben, stellen sich nun die Frage: Ist Nachhaltigkeit für uns noch relevant? 

Übersicht

Ist Nachhaltigkeit noch Relevant?

Die Antwort ist eindeutig: Ja. Die konkrete Umsetzung hängt jedoch von den individuellen Anforderungen und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens ab. Klar ist: Die Bedeutung von ESG reicht weit über regulatorische Verpflichtungen hinaus.

Auch wenn die Berichtsanforderungen für viele Unternehmen entfallen, bleibt Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema – sei es durch steigende Erwartungen von Geschäftspartnern, Banken oder Investoren oder durch neue Regularien, die, unabhängig von der CSRD, bestehen bleiben oder noch kommen werden. 

ESG bleibt ein wichtiger Faktor für Unternehmen 

Obwohl viele Unternehmen nicht mehr direkt unter die CSRD fallen, bedeutet das nicht, dass sie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit nicht mehr beschäftigen müssen. Denn ESG-Anforderungen kommen nicht nur von regulatorischer Seite, sondern zunehmend aus dem Marktumfeld:

  • Banken und Investoren verlangen Nachhaltigkeitsdaten.
    Ohne Transparenz zu ESG-Risiken vergeben Banken schlechtere Kreditkonditionen oder verlangen höhere Sicherheiten. Unternehmen, die ihre ESG-Daten gezielt aufbereiten, profitieren von günstigeren Finanzierungen. 
  • Lieferkettenanforderungen bleiben bestehen.
    Große Unternehmen, die weiterhin berichtspflichtig sind, müssen ESG-Daten von ihren Zulieferern einholen. Wer keine prüfsicheren Nachhaltigkeitsinformationen vorlegen kann, verliert Ausschreibungen oder wird gar nicht erst als Lieferant zugelassen. 
  • Der Wettbewerb schläft nicht.
    In anderen EU-Ländern wurde die CSRD bereits umgesetzt, und viele Unternehmen haben ihre Geschäftsstrategien entsprechend ausgerichtet. Wer in Deutschland zögert, riskiert, im Markt an Boden zu verlieren – insbesondere gegenüber Wettbewerbern, die ESG bereits als festen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie verankert haben. 
  • Kunden und Geschäftspartner erwarten ESG-Transparenz.
    Viele Unternehmen nutzen ihre nachhaltige Ausrichtung bereits als Verkaufsargument. Wer glaubwürdig zeigen kann, dass sein Unternehmen nachhaltige Prozesse implementiert hat, kann sich in Verhandlungen besser positionieren. 

NEue ESG-Ansätze für Unternehmen

Unternehmen, die nicht mehr CSRD-pflichtig sind, haben nun mehr Flexibilität, ihre Nachhaltigkeitsstrategie an ihre individuellen Geschäftsziele anzupassen. Dabei geht es nicht mehr um das Erfüllen regulatorischer Mindestanforderungen, sondern um eine strategische Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten.

  1. ESG-Datenstrategie für eine gezielte Steuerung
    Nachhaltigkeitskennzahlen können mehr sein als eine Berichtsgrundlage – sie können als Steuerungsinstrument dienen. Unternehmen, die ESG-Daten gezielt erheben und nutzen, profitieren von besseren Entscheidungsgrundlagen und neuen geschäftlichen Möglichkeiten. Eine strukturierte ESG-Datenstrategie hilft dabei, relevante Kennzahlen zu identifizieren und effizient in bestehende Unternehmensprozesse zu integrieren. 
  2. ESG-Berichterstattung mit strategischem Fokus
    Auch wenn die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung für viele Unternehmen entfällt, kann ein freiwilliger Bericht weiterhin sinnvoll sein – sei es zur Kommunikation mit Banken oder Investoren, zur Positionierung im Markt oder zur Erfüllung von Lieferantenanforderungen. Ein kompakter, strategisch ausgerichteter Bericht nach ESRS, VSME, DNK oder GRI kann gezielt zur resilienten Unternehmenssteuerung genutzt werden.
  3. ESG als Faktor für Marktpositionierung und Finanzierung
    Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei Finanzierungsentscheidungen und in der Kommunikation mit Stakeholdern. Eine klare ESG-Strategie kann dazu beitragen, Zugang zu besseren Finanzierungskonditionen zu erhalten, Ausschreibungen erfolgreicher zu gestalten und sich als attraktiver Geschäftspartner zu positionieren.

ESG bleibt ein Business-Thema – aber flexibler und strategischer als zuvor

Während die regulatorischen Rahmenbedingungen weiterhin in Bewegung sind, bietet die aktuelle Situation die Möglichkeit, Nachhaltigkeit strategisch zu überdenken und pragmatische, geschäftsrelevante Lösungen zu entwickeln.  

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© Photos: Titel und Content: Tanu/stock.adobe.com (generiert mit KI); Portraitfotos acterience: Johanna Lohr
Quellen: Stop the clock? – Verantwortung kennt keine Anwendungsschwellenwerte: haufe.de, Abrufdatum: 19.02.2025; Bei der Vernachlässigung von ESG-Kriterien drohen höhere Kreditzinsen: staatsanzeiger.de,
Abrufdatum: 19.02.2025

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