Alle reden über crossfunktionale Teams. Aber warum braucht man das überhaupt?

Konkurrenz ist gut fürs Geschäft – diese Weisheit gilt selbstverständlich auch im internen Wettbewerb um Ressourcen und Ideen. Auf der anderen Seite sind gute Produkte heutzutage immer geprägt von Interdisziplinarität und crossfunktionaler Zusammenarbeit. Was macht crossfunktionale Teams also aus?

Gerade große Organisationen sind es gewohnt, für die Vielzahl der unterschiedlichen Disziplinen bei der Entwicklung digitaler Services, jeweils eigene Experten zu beschäftigen. Diese Experten wiederum sind in Teams und Abteilungen gegliedert – beispielsweise UX/UI, Produktmanagement oder eben Entwicklung. In der Realität wird den einzelnen Spezialisten dann im Entwicklungsprozess die Aufgabe übergeben, das User Interface zu definieren. Allzu häufig mit Tools wie JIRA – womit der Beweis erbracht werden soll, dass agil gearbeitet wird. Die Aufgabe wird dann entsprechend gelöst, der Status des Items in JIRA umgesetzt – um dann am User Interface des nächsten Produktes zu arbeiten.

Diese klassische Verantwortungstrennung und das Übergeben von Inputs und Outputs von und zum nächsten Prozesspartner hin ist klassische, wasserfallartige Produktentwicklung. Der Kontext und die Produktvision bleibt den einzelnen Experten hierbei leider allzu häufig verborgen.

Vorteile Crossfunktionaler Zusammenarbeit

Genau dort setzt die Idee crossfunktionaler Teams an – anstatt jeden Experten fließbandartig seine Aufgaben abarbeiten zu lassen, ist Teamwork gefragt. Hierbei erhofft man sich gerade durch die Interdisziplinarität im Team eine höhere Diversität und kreative Lösungsansätze.

Weiterer Vorteil ist, dass die Teammitglieder voneinander lernen. Zwar soll der Entwickler nicht zum User Interface Designer umfunktioniert werden, jedoch entsteht durch das gemeinsame Arbeiten am Produkt und den Herausforderungen in den unterschiedlichen Disziplinen automatisch ein Verständnis für den Arbeitsbereich der anderen Teammitglieder.

Wichtig bei der Einführung crossfunktionaler Teams ist jedoch, dass das Konzept dahinter auch wirklich verstanden ist und Bereitschaft herrscht, althergebrachte Rahmenbedigungen zu verändern. Bestes Beispiel hierfür ist die Verzielung der einzelnen Abteilungen. Wie Eingangs bereits erwähnt, ist es äußerst kontraproduktiv, wenn Abteilungen und Teams, die eigentlich zusammenarbeiten sollten, widersprüchliche Zielvorgaben bekommen. Dies führt in aller Regel zu einem „Wir gegen die“-Prinzip und somit zu lokaler Optimierung. Keine optimalen Voraussetzungen um erfolgreich zusammen zu arbeiten.

Um dem entgegenzuwirken, sollte die Produktvision stattdessen direkt aus den strategischen Zielen der Organisation abgeleitet sein – und alle Mitarbeiter im Team sollten die Erreichung dieser Vision als ihre gemeinsame Aufgabe begreifen. Dieses Mindset gilt es vom Management zu stärken. Abteilungsgrenzen stehen hier eher im Weg und sollten daher im Sinne des Produktes eliminiert werden.

Der Weg hin zu crossfunktionalen Teams ist für funktional geprägte Organisationen schwer – gilt es doch, Strukturen aufzubrechen, mit denen über Jahrzehnte hinweg erfolgreich Produkte entwickelt wurden. Trotzdem lohnt es sich. Man merkt es den Produkten eben an, wenn Wissen und Ideen aus unterschiedlichen Bereichen eingeflossen sind.

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